Durch das Schuljahr mit den BNR-Bienen
Bunter Honig – gibt es das?
Ja und zwar an der BNR. Um etwas Farbe in unseren Alltag zu bringen, haben wir uns in der Bienen-AG überlegt, Honig zu färben. Aber wie?
Wir wollten nur natürliche und hochwertige Produkte verwenden. Die Wahl fiel
also auf gefriergetrocknete Himbeeren (rosa Honig), blaues Spirulinapulver
(blauer Honig) und auf Haselnussmus mit Kakao (brauner Honig). Die Etiketten
für die Gläser haben die Mitglieder der Bienen-AG selbst designt!
Den Schüler*innen schmeckt der braune Honig am besten, da er
geschmacklich sehr stark an eine allseits beliebte und bekannte Haselnusscreme
erinnert. Allerdings kommt unsere Honig-Haselnuss-Mischung ohne das
umweltschädliche Palmöl aus. Das Ergebnis kann sich also sehen lassen und von
der neuen Honigernte werden wir sicher wieder einen Teil einfärben.
Was gibt es zu tun, wenn die Bienen in der Traube überwintern?
Im Winter gibt es in unserer Schulimkerei einiges zu tun.
Ganz oben auf unserer To-Do-Liste stehen die Vorbereitungen für den Frühling,
damit alles bereit ist, wenn die Bienen wieder aktiv werden. Damit die Bienen
ihre Nester bauen können und auch Honig einlagern können, brauchen sie
Holzrahmen, auf denen bereits eine Bienenwachsplatte mit vorgestanzten Waben
angebracht wird. Damit die Wachsplatte gut befestigt werden kann, sind in den
Rahmen dünne Metalldrähte eingespannt. Diese Aufgabe hört sich ganz leicht an,
ist es aber nicht. Die Rahmen können bis zu zehnmal wiederverwendet werden. Das heißt, dass diese zuerst vom alten Wachs befreit werden müssen. Hierfür kommen sie in den sogenannten Wachsschmelzer. Dieser erzeugt heißen Wasserdampf, so dass sich das Wachs verflüssigt und einfach abfließen kann. Das Wachs wird für eine spätere Weiterverarbeitung gesammelt. Anschließend müssen die Rahmen noch händisch von den verbleibenden Wachsresten befreit werden. Diese Arbeit ist sehr anstrengend, da Wachs bekanntlich sehr hartnäckig ist. Sind die Rahmen sauber und die Drähte ausreichend gespannt, können die Wachsplatten aufgeschmolzen werden. Hier kommt es auf das richtige Timing an, denn fließt der Strom zu lange durch die Drähte, werden diese zu heiß und die Wachsplatten gehen kaputt. Das Aufschmelzen erfolgt mit Hilfe eines Trafos, deren zwei Pole je an ein Ende eines Drahtes gehalten werden. So schließt sich der Stromkreis und der Strom kann fließen, was die Wärme erzeugt. Ja, genau, in der Bienen-AG beschäftigen wir uns auch mit Physik!
Was machen wir mit dem ganzen Bienenwachs?
Da unser Bienenwachs ein reines Naturprodukt ist, enthält es nach dem Abschmelzen noch einige Verunreinigungen. Bevor wir also das Wachs weiterverarbeiten, müssen diese Unreinheiten noch entfernt werden. Um das Wachs zu säubern, wenden wir einen ganz einfachen Trick an: Zunächst wird das Wachs erhitzt, bis es ganz flüssig ist, dann gießen wir es vorsichtig durch einen Seidenstrumpf. Die sehr feinen Maschen wirken wie ein Partikelfilter, so dass das Wachs nach dem Abkühlen ganz sauber ist.
Einen Teil des Wachses geben wir im Imkerhandel ab und bekommen dafür neue Wachsplatten. Den anderen Teil verarbeiten wir zu Bienenwachskerzen. Hier ist es besonders wichtig, dass wir die Kerzenformen im Vorfeld gut vorbereiten, damit nicht das ganze flüssige Wachs wieder herausläuft. Zuerst wird der Docht eingesetzt und dann die Kerzenform mit ganz vielen Haushaltsgummis dicht „verschlossen“. Anschließend füllt man vorsichtig das heiße Wachs ein. Damit der Docht nicht untergeht, wird dieser an einem Stäbchen befestigt. Nach 24 Stunden sind die Kerzen ganz ausgehärtet und die Ergebnisse können bestaunt werden.
Naturkosmetik powered by BNR-bees
Schier unendliche Möglichkeiten bietet das Naturprodukt Honig bzw. das Bienenwachs. Daher stellen wir in der Bienen-AG verschiedene Naturkosmetika her: Lippenbalsam, Seife und Hautcreme.
Der Lippenbalsam enthält Mandelöl, Bienenwachs, Sheabutter sowie ätherisches Öl für die Duftnote. Um einen Lippenpflegestift herzustellen, werden zunächst das Mandelöl und das Bienenwachs in einem Becherglas erhitzt, bis eine klare Schmelze entsteht. Anschließend wird die Sheabutter hinzugefügt, so dass sich auch diese auflöst. Bevor das flüssige Gemisch in die Lippenstift-Rohlinge abgefüllt werden kann, wird ihr noch ein ätherisches Öl für eine wohlige Duftnote beigefügt. Beim Abfüllen muss man sich sehr konzentrieren und eine ruhige Hand haben, damit nicht die kostbare Flüssigkeit daneben läuft. Nach dem Aushärten können die Lippenpflegestifte sofort verwendet werden.
Die Seifenherstellung ist etwas einfacher. Aus Sicherheitsgründen arbeiten wir mit fertiger Seifenrohmasse (2 Teile), welche ebenso mit Bienenwachs (1 Teil) verflüssigt wird. Unter ständigem Rühren vermischen sich beide Komponenten und ergeben einen dickflüssigen Brei. Die noch flüssige Masse wird nun vorsichtig in eine Seifenform gegossen. Nach dem Aushärten ist die Seife noch sehr weich. Das liegt daran, dass Seife noch einige Zeit „reifen“ muss, bis sie die allseits bekannte Härte erreicht hat. Nach einigen Wochen Lagerungszeit kann die BNR-Seife verwendet werden.
Der Frühling kommt – erster Besuch bei den Bienen
Wir haben eine traurige Mitteilung zu machen. Leider haben drei Bienenvölker den Winter nicht überlebt. Der Grund für diese verheerende Tatsache ist die Varroamilbe (https://www.ardalpha.de/wissen/natur/tiere/insekten/bienen-varroamilbe-bienensterben-lithiumchlorid-insekten-100.html). Da dieser Winter eher mild war, konnte sich die Milbe besonders gut vermehren und wurde, trotz mehrfacher Behandlung, den Völkern zum Verhängnis.
Wir in der Bienen-AG lernen dadurch eine harte Lektion: Durch die zunehmend
milderen Temperaturen ist es zwingend erforderlich, über die übliche Varroa-Bekämpfung hinaus, auch im Herbst die Völker mehrfach auf Varroa-Befall zu überprüfen und ggf. nachzubehandeln.